SCHMERZ

SCHMERZ

 

SCHMERZ ist nur ein Gefühl

Alice Fassina

 

„Geschichten erzählen, ist ja immer die Kunst, sie weiter zu erzählen, und die verliert sich, wenn die Geschichten nicht mehr behalten werden.“ Walter Benjamin

Vom 21. Auf den 22. Februar haben acht Performer:innen während 24-Stunden in einer textonische Landschaft von 45 m³ Altkleidern der Plantenbewohner:innen geschürft.

Die eigenen Körper wurden umhüllt und verformt von neuen und alten, gebrauchten oder gar noch mit Etikett versehenen Stücken, deren Wert in den Stunden des Entstehungs- & Produktionsprozesses unter den Händen der Näher:innen auch schon wieder zerfiel. Die Schürfer:innen unterwanderten Dünen aus Daunenjacken, hob Gruben aus und drangen ins Innere der Materialität. Kein sicheres Auftreten war möglich. Von der Kleiderhalde aus schweifte ihr Blick über die verworfene Landschaft des Anthropozaen.
Welche Geschichten und Gedanken haben sie freigelegt? Was kann erforscht, gelesen und erzählt werden von dem Stoff, der gegenwärtige Zivilisationsgeschichte ist.

Am 27. Februar luden wir Chronist:inen und Wortfinder:innen dazu ihre Gedanken zur  textonischen Landschaft der BHROX bauhaus reuse als  Poems, Essays, Novellen und Aufzeichnungen niederzuschreiben. Wir veröffentlichen die Texte in loser Folge.

Mit Lumpen dekolonisieren

Mit Lumpen dekolonisieren

Barbara Caveng thematisiert in ihrer Kunst die Modeindustrie. Im kleinsten Waschsalon Berlins arbeitet sie mit Stücken von der Straße.

Julia Hubernagel schreibt in der TAZ  über STREETWARE
Der Beitrag erschien am 24.3.2021 und ist weiterhin hier nachzulesen…
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OPEN CALL –  Wort- & Bild Beiträge zur Textilen Forensik

OPEN CALL – Wort- & Bild Beiträge zur Textilen Forensik

OPEN CALL

Wir freuen uns über Beiträge in Wort und Bild von Poet:innen und Chronist:innen des eigenen Lebens, von allen Menschen, die gerne schreiben und ihre Gedanken zu einem Kleidungsstück oder ihre textilen Betrachtungen  auf unserer Website veröffentlichen möchten.

Von der Windel bis zum Totenhemd –

Kleidung begleitet uns durch alle Lebensphasen – sie weist die Träger:in als Trendsetter:in oder Modemuffel aus, als Individualist:in oder im Mainstream schwärmend – sie verbrämt den Alltag und feiert die besondere Gelegenheit, sie tarnt und kreiert Image.

Die stofflichen Hüllen umschmeicheln den Körper und kleiden Gedanken. Der Hipster guckt durch dicke Brillengläser aus der Röhre seiner Jeans. Im schwarzen Rollkragenpullover argumentierten einst die Existenzialisten und heute die Turbokapitalisten, der Hoodie gilt als textiles Statement antifaschistischen Gedankengutes. Zwischen Kik und Organic Textile klafft der Gesinnungs-Gap.

Ein aus dem Frottee-Handtuch über‘s feuchte Haar geschlungener Turban wird als Zeichen von Cultural Appropriation gedeutet.

Kleidung schützt vor Nacktheit und entblößt das Selbst,
Vermeintliches lockt die Betrachter:in in die Falle – im Jankerl geht’s auf Stimmenfang.

Bohemian, buisness, boho, casual, cargo, coktail, ethno, elegant, hippie, festlich oder folkloristisch – das sportiv-urbane Outfit stärkt das Selbstbild während der pandemischen Schockstarre. Für den Sofa-Parcours empfiehlt sich die Gummizug-Hose aus Jersey. Narziss behauptet als satinierte:r Influencer:in auf Instagram soziale Autorität im Falle depressiver Lebensgefühle.

Schweiß, Parfum und Körpersäfte. Das Gewebe speichert Emotionen. Ein T-Shirt riecht nach Liebe, der Pullover nach im Zigarettenrauch verpuffter Hoffnungen.

Kleidung ist der Stoff, aus dem Geschichte wird.

Das literarische Format der Beiträge ist frei wählbar. Die Texte werden als Stoffproben hier  veröffentlicht. Gerne eine Zeichnung oder ein Foto des beschriebenen Kleidungsstückes mitschicken an

waschsalon@streetware-saved-item.net

barbara caveng | Alice Fassina | Mareen Butter

 

Free Yourself

Free Yourself

 

Free Yourself

Kiko

 

Mein Name ist Kiko. Ich bin ein ethisches Model und arbeite bewusst mit ethischen und nachhaltigen Marken zusammen, die die Welt zu einem besseren Ort machen.  Ich unterstütze Mode, die freundlich zu unserem Planeten, Menschen und Tieren ist. Und ich glaube, dass auch ein Model eine Stimme für positive Veränderungen sein kann. Ich habe auch eine ethische Modelagentur namens Ethical Models gegründet, um nachhaltige Marken mit Models zu verbinden, die ihre Werte teilen, damit sie zusammenarbeiten und eine größere Wirkung erzielen können!

Ich habe einige Worte zu meinem Kunstwerk zu sagen: ich habe einen vielfarbigen Schal aufgehoben und werde ihn dazu benutzen, mich zu befreien und ich selbst zu sein. Das Leben ist voller gesellschaftlicher oder familiärer Erwartungen, aber am Ende des Tages musst du dich dafür entscheiden, du selbst zu sein und das zu tun, was dich glücklich macht. Ich habe auch das Gefühl, dass der Schal von einer Person stammt, die der Selbstwahrnehmung den Vorrang gibt. Es ist Zeit, die Erwartungen zu durchbrechen und sich selbst zu befreien.

übersetzt aus dem Englischen von barbara caveng

„Geschichten erzählen, ist ja immer die Kunst, sie weiter zu erzählen, und die verliert sich, wenn die Geschichten nicht mehr behalten werden.“ Walter Benjamin

Vom 21. Auf den 22. Februar haben acht Performer:innen während 24-Stunden in einer textonische Landschaft von 45 m³ Altkleidern der Plantenbewohner:innen geschürft.

Die eigenen Körper wurden umhüllt und verformt von neuen und alten, gebrauchten oder gar noch mit Etikett versehenen Stücken, deren Wert in den Stunden des Entstehungs- & Produktionsprozesses unter den Händen der Näher:innen auch schon wieder zerfiel. Die Schürfer:innen unterwanderten Dünen aus Daunenjacken, hob Gruben aus und drangen ins Innere der Materialität. Kein sicheres Auftreten war möglich. Von der Kleiderhalde aus schweifte ihr Blick über die verworfene Landschaft des Anthropozaen.
Welche Geschichten und Gedanken haben sie freigelegt? Was kann erforscht, gelesen und erzählt werden von dem Stoff, der gegenwärtige Zivilisationsgeschichte ist.

Am 27. Februar luden wir Chronist:inen und Wortfinder:innen dazu ihre Gedanken zur  textonischen Landschaft der BHROX bauhaus reuse als  Poems, Essays, Novellen und Aufzeichnungen niederzuschreiben. Wir veröffentlichen die Texte in loser Folge.
Kiko nahm daran während einer Pause innerhalb eines Fotoshootings teil.

Pullover

Pullover

 

Pullover

Paolo Gallo 

 

Quanti corpi avrai scaldato e quanti ne avrai abbracciati e magari quanti hanno pianto su di te? O ti hanno odorato per sentire di qualcun’altro.
Un viaggio lungo ti ha portato a me per coincidenze o per destino e per quanto staremo insieme? Ti stringerai quando ingrasseró e per non buttarti ti donerò a qualcun’altro per continuare il tuo lavoro, scaldare le persone..

Paolo Gallo

„Ich bin in Italien geboren und lebe in Berlin.
Ich bin autodidaktischer Fotograf.
Ich bin fasziniert von den alltäglichen Situationen, ich beobachte meine Umgebung auf der Suche nach Inspiration und Experimenten.“

„Geschichten erzählen, ist ja immer die Kunst, sie weiter zu erzählen, und die verliert sich, wenn die Geschichten nicht mehr behalten werden.“ Walter Benjamin

Vom 21. Auf den 22. Februar haben acht Performer:innen während 24-Stunden in einer textonische Landschaft von 45 m³ Altkleidern der Plantenbewohner:innen geschürft. Paolo Gallo hat sie fotografisch begleitet.

Die eigenen Körper wurden umhüllt und verformt von neuen und alten, gebrauchten oder gar noch mit Etikett versehenen Stücken, deren Wert in den Stunden des Entstehungs- & Produktionsprozesses unter den Händen der Näher:innen auch schon wieder zerfiel. Die Schürfer:innen unterwanderten Dünen aus Daunenjacken, hob Gruben aus und drangen ins Innere der Materialität. Kein sicheres Auftreten war möglich. Von der Kleiderhalde aus schweifte ihr Blick über die verworfene Landschaft des Anthropozaen.
Welche Geschichten und Gedanken haben sie freigelegt? Was kann erforscht, gelesen und erzählt werden von dem Stoff, der gegenwärtige Zivilisationsgeschichte ist.

Am 27. Februar luden wir Chronist:inen und Wortfinder:innen dazu ihre Gedanken zur  textonischen Landschaft
der BHROX bauhaus reuse als  Poems, Essays, Novellen und Aufzeichnungen niederzuschreiben. Wir veröffentlichen die Texte in loser Folge .

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