VESTITHEK

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STREETWARE saved item – Berlins nachhaltigstes Fashion Label eröffnete am 15.9.2021 zum zweiten Mal  einen Pop Up Flagship Store in Berlin Neukölln.

Im der Helene-Nathan-Bibliothek bot der Store für drei Monate bis zum 15.12.2021 eine spektakuläre Auswahl an Kleidungsstücken von den Straßen Neuköllns: STREETWARE at its purest! In unserem Store konnten Menschen waschechte Straßenkleidung bestaunen, anprobieren und ausleihen. 

Warum die Kleiderleihe Lust macht? Die geretteten Kleidungsstücke strahlen nicht nur durch eine Ästhetik der Vielfalt, die die kühnsten Ansprüche an Stil erfüllt – Menschen jeder Fasson werden hier fündig – die Textilien erzählen auch eine Geschichte: Die ausgeblichene Jeans im Used-Look von Levi´s, der Lederrock von Gianni Versace, der Strickpullover von Kickers oder das kleine Schwarze von Dior führen uns nach China, Bangladesh, Türkei. Sie erzählen von transkontinentalen Reisen, von den Menschen, die Kleidungsstücke hergestellt und von den Körpern, die sie getragen haben. Sie erinnern aber auch an die Schattenseite der Modebranche: Niedriglöhne, schlechte Arbeitsbedingungen im Globalen Süden, die Umweltbelastung durch nicht-nachhaltige Rohstoffgewinnung und giftige Farbstoffe. 

STREETWARE Saved Item sucht auf der Straße Neuköllns nach diesen Geschichten, möchte sie aufheben, archivieren und veröffentlichen, sodass Menschen mit ihnen in Berührung kommen wie mit den Held:innen ihres Lieblingsromans. 

Die Helene-Nathan-Bibliothek ist ein Ort, an dem Geschichten informieren und inspirieren. Hier knüpften wir an: Durch die Geschichten von Kleidung verhandelte STREETWARE globale sozial-ökologische, ökonomische und ästhetische Fragestellungen. Im Pop Up Store wurden Konsum, Produktionsweise und Identität thematisiert und zur Debatte gestellt. 

Purvi Dhranghadaryia beriet euch vom 15. September bis 15. Dezember, jeweils am Montag & Mittwoch von 13:00-19:00 Uhr und am Samstag von 10:00-13:00 Uhr.

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Werde mit uns Inflencer:in für eine tragbare Zukunft:  Degender and decolonialize your style!“

‚Die Vestithek‘ fand im Rahmen des  ‚Der Kongress auf der Kleiderhalde‘ statt. Dieser beschrieb eine Serie von Veranstaltungen zwischen September und November 2021, die einem inklusiven und partizipativen Philosophieren über die Bedeutung von Kleidung, ihrer Produktion, dem Vertrieb und dem Konsum gewidmet sind. Geladene Gäste und zufällig Anwesende schürften in textonischen Schichten, suchten nach Lösungen, hinterfragten die Ethik der zweiten Haut. Kleidung schützt und schmückt. Sie repräsentiert ästhetische und existentielle Grundbedürfnisse, doch ihre Produktionsweise zerstört in großem Umfang die Umwelt und gefährdet das physische und psychische Wohl der Menschen, die in sozialunverträglichen Verhältnissen die Herstellungsprozesse bewältigen. Wie können nachhaltiges Produzieren und Wirtschaften aussehen – dies wollten wir mit Menschen aus dem globalen – als auch Berliner- Norden und Süden multiperspektivisch erforschen.

Das Angebot der Vestithek in der Helene-Nathan Bibliothek, Kleidung auszuleihen, wurde begleitet von einem Rahmenprogramm. Zwei Vorträgen, eine Panel Diskussion und zwei praktische Workshops dienten uns als Ausgangspunkt für eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit den Versprechen und den Verheißungen von Kleidung und Mode – dem Stoff in den wir Träume kleiden und der im  Übermaß zum Alptraum für Mensch und Planeten wird.

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