VESTITOPOLY

VESTITOPOLY

VESTITOPOLY

Vestitopoly@48hrs Neukölln ©Paolo Gallo | Abgebildet u.a. Lotti Seebeck und Aïcha Abbadi & Festivalbesucher:innen

VESTITOPOLY @ 48 Stunden Neukölln, Samstag, 24. Juni 2023

Vor einer Filiale einer bekannten Second-Hand-Ladenkette. Der Planet brennt unter der Mittagshitze. Vom Platzregen des vorherigen Abends ist nichts mehr zu sehen, die Luft ist heiß und die Straßen fangen an, sich zu füllen. Auf dem Alfred-Scholz-Platz ist das VESTITOPOLY-Spielfeld bereits ausgebreitet, die fahrbaren Wäscheständer stehen in den Startlöchern und der überdimensionierte Würfel aus Altkleidern zieht die ersten Spieler*innen an.
Es berichtet die kritsche Modeforscherin Aïcha Abbadi

 

Es kommen: Nachbar*innen jeden Alters, Tourist*innen, Feiernde und Aktivist*innen, Juror*innen und Freund*innen auf Abifahrt: alle bereiten sie sich erwartungsvoll vor auf ihre erste Runde. Im bunten Gewusel erhaschen wir Blicke auf bunte selbst gehäkelte Tops und selbstgemachten Schmuck, Crop Tops und Cargohosen, Seidenröcke und Stickereien – auch ein Turban ist dabei. Inspiriert von der Hitze wird eine Spielerin zum spontanen Kleidertausch verleitet: ein luftiges STREETWARE-Kleid für das eigene Outfit, für die nächste Person am Spielfeldrand gelassen. Mit Sonnenschirmen in der Hand wir die Umrundung der Fragen- und Aufgaben-Felder zum lässigen sommerlichen Flanieren auf dem Neuköllner Boulevard.

Währenddessen ist die erste STREETSHOPPING-Tour bereits zurück und hat erbeutet: passenderweise ein T-Shirt von “ON TOUR” mit Label “made in Europe”, verschiedene Sportswear “Made in Syria”, ein zart geblümtes Gebetskleid, eine Sammlung Schuhe und Vieles mehr. Frisch aus dem Waschsalon wird die eingetroffene Kollektion von neuen Spieler*innen erwürfelt und gewonnen. Beim VESTITOPOLY lernen sie Neues voneinander, Kleidergeschichten, Tauschladentipps und Styling-Ideen. Füreinander stellen sie zusammen: eine Operngarderobe mit Arbeitskittel, eine elegante Hülle für die allererste Drag-Show aus rotem strassbesetzten Slip mit cremeweißem Blazer, ein Geburtstagsoutfit aus bodenlangem Paillettenkleid mit Gummistiefeln.

Wenige Schritte weiter: eine Gruppe umhüllt in Satin-Unterkleidern mit Spitzenrand, drapiert über Jogginghosen und Wandersandalen, tauscht sich verschwörerisch aus über die neuesten Reparaturwerkstätten. Nostalgisch erinnert man sich an die kleidsamen Straßen von Kinshasa und wünscht sich eine Simultanübertragung auf die Plätze von Neukölln. Doch schaut nur rüber! Die Wünsche wurden erhört, und schon wird sich in Schale und in Pose geworfen. Zu schnell ist die Spielrunde schon vorbei und die Spieler*innen wollen noch nicht weiterziehen. Übersprungene Felder werden nachgespielt, um jede Challenge auszuprobieren.

Alle Fotos© Paolo Gallo

In der Zwischenzeit sammeln sich auf der Weltkarte in der Mitte des Spielfelds nach Produktionsland sortiert die Kleidungsstücke. Wie erwartet türmen sie sich in Asien, doch auch Europa füllt sich stetig. Und auch die USA und Ethiopien sind vertreten. Sie bleiben jedoch nicht lange liegen und werden bald von neuen Spieler*innen ins Auge gefasst, bis zur letzten Minute wird gewürfelt. Schneller als erwartet werden die Bügersteige am Ende schon hochgeklappt. Enttäuschte Gesichter und sehnsüchtige Blicke – das DB-Shirt ist leider schon weg, das BVG-Hemd auch – doch das Spiel wird morgen weitergehen! Wer weiß, welche neuen Waren die Straßen uns dann bringen?

VESTITOPOLY spielten wir im Kultursommerprogramm von DRAUSSENSTADT / Gefördert von der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung / Stiftung öffentlichen Rechts / Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
BOTTON DOWN, SALUTE SISTERHOOD!

BOTTON DOWN, SALUTE SISTERHOOD!

BOTTON DOWN, SALUTE SISTERHOOD!

 

Was für eine rauschende Sylvesternacht muss es gewesen sein, in der die letzten Hüllen der Liebenden fielen: Botton down! Salute sisterhood! An die gestärkte Brustpartie eines Smokinghemdes aus der Ibbenbürener Herrenwäschefabrik Jassö Atelier schmiegt sich noch im Rinnstein der Berliner Leykestraße ein rosafarbener Slip mit dem feministischen Bekenntnis über den Pobacken: „Periods are cool.“ Ob der Galan im Smokinghemd die Manschetten bekam als er im Licht der Straßenlaterne das weibliche Bekenntis zum Bluten las? „Periods are cool. And messy. And painful. And great.“

Möge sich das modisch ungleiche Paar begehren und lieben – möge der Spruch auf dem Slip mehr sein als eine Phrase des Labels Monki, rebellische Tochter von H&M, welche mit „Gender Equality“ und „sustainable consumption and production“ wirbt.

Love is in the gutter – Das Jahr 22 also beginnt politisch-romantisch und hätte sich Annett Louison der Gosse musikalisch nicht bereits 2019 hingegeben, dann wir sie spätestens jetzt hinabstiegen mit den Worten:

Ich feier‘ das Fest bevor ich falle
Weil ich schon längst gefallen bin
Wir sind das Traumpaar aus der Gosse
Und heute Nacht nimmst du mich zur Frau
Wir sind irgendwie unschlagbar
Und erst morgen
Sind wir grau oh, oh
Oh oh
Sind wir grau oh, oh
Oh oh….
Nachzuhören hier….

Vom Bordstein in den Kleiderschrank: Das wird noch gebraucht

Vom Bordstein in den Kleiderschrank: Das wird noch gebraucht

Vom Bordstein in den Kleiderschrank: Das wird noch gebraucht

Auf Lumpentour: Jim  Joel Nyakaana | barbara caveng | Miguel Aguigah | Beatrice Lamwaka © Lotti Seebeck

„Aus weggeworfener Kleidung vom Straßenrand macht die Schweizer Künstlerin Barbara Caveng wortwörtlich Streetware. Die kann man kaufen oder ausleihen.“, schreibt Manuel Aguigah in der TAZ vom 9.12.2021.
Der Journalist hat uns  am 19.11.2021 auf einer Tour begleitet und sich beim gemeinsamen Lumpensammeln  mit unseren Gäst:innen aus Uganda, die Autorin Beatrice Lamwaka und dem Fotografen Jim Joel Nyakaana unterhalten. Mit auf Tour war auch Lotti Seebeck, die nebenbei noch fotografierte.
Der Artikel aus der TAZ gibt es online hier nachzulesen…oder zum downloaden Vom Bordstein in den Kleiderschrank_ Das wird noch gebraucht – taz.de

STREETWARE X FASHION REVOLUTION

STREETWARE X FASHION REVOLUTION

STREETWARE X FASHION REVOLUTION

Fashion Revolution hat sich nach der Rana Plaza-Katastrophe im Jahr 2013 gegründet und bis heute zur weltweit größten Modeaktivismus – Bewegung entwickelt, die Bürger, Industrie und politische Entscheidungsträger durch Forschungs-, Bildungs- und Lobbyarbeit mobilisiert.

Die Fashion Revolution Week findet jedes Jahr in der Woche um den 24. April statt, dem Jahrestag der Rana Plaza-Katastrophe in Bangladesch. Das Rana Plaza-Gebäude beherbergte eine Vielzahl von Bekleidungsfabriken, in denen rund 5.000 Menschen beschäftigt waren. Diese Menschen stellten Kleidung für zahlreiche der größten globalen Modemarken her.  Das Gebäude stürzte ein, tötete 1.134 Menschen und verletzte mehr als 2.500 weitere.  Damit errang das Unglück  den vierten Platz innerhalb der Geschichte  der  Industriekatastrophen. Die Opfer waren überwiegend junge Frauen. Während der Fashion Revolution Week erinnern wir uns an die verlorenen Leben und fordern, dass niemand für Mode sterben muss. Es ist die Zeit, in der wir als globale Gemeinschaft zusammenkommen, um eine bessere Modeindustrie zu schaffen. 

Die Revolution findet auf der Straße statt: Schritte auf dem Asphalt machen die Melodie zum politischen Manifest. Entscheidungen werden im Schweigemarsch  eingefordert, Fäuste ballen sich zur skandierten Parole. Wir verstehen  fashion revolution  als Herausforderung unsere gewohnten Denkmuster, Produktionsweisen und  Konsumverhalten nicht nur zu überdenken, sondern als Aufforderung, diese radikal zu verändern. 

Lenk  mit uns einen fahrbaren Wäscheständer durch die Straßen Neuköllns. Lass dich inspirieren von abgestreiften textilen Hüllen und Hosenbeinen. Der Weg zum eigenen Stil führt über das Pflaster der Stadt! Roll mit uns um die Häuser und genieß den Flow zirkulärer Lebensweise.

 

Eine petrolblaue Jogginghose von G-Star Raw, das kleine Schwarze von Dior oder den Sport-BH von Calvin Klein?

Berlins nachhaltigstes fashionlabel STREETWARE saved item bietet die größte und vielfältigste Auswahl an Modemarken der Stadt! Auf unseren Touren durch die Metropole richtet sich unser Begehren nicht auf die Auslagen der Schaufenster oder die Wühltische vor den Geschäften. Online-shopping bei Zalando war gestern. Die Ware wird in Kartons mit einem Waschzettel ‚zu verschenken‘ auf Fensterbrettern und vor Hauseingängen angeboten. Entdecken Sie Schluppenblusen und Tanktops, Baby‘s first dress oder Baggy-Jeans in Übergrößen da wo die Stadt am urbansten ist – an den Ufern von Rinnsteinen, leger über Pöller drapiert, an den Nahstellen zwischen öffentlichem und privaten Raum.

STREETWARE saved item macht Mode nachhaltig und zugänglich! Für Jede*n! Für alle!

Begleite uns am Samstag, den 24.4.2021 am fahrbaren Kleiderständer.
Wähle deine Tour

  • um 12 mit Jan und Eileen
  • um 14.30 mit barbara & KDindie
  • um 17 :00 Uhr mit Alice in Kooperation mit greenfashion tours

Gerne vereinbaren wir darüber hinaus individuelle Termine.

Unsere Guides sind Profis im  STREET shopping – Jan, Eileen, Alice, KDindie, barbara und Stella setzen dabei eigen Tourenschwerpunkte: Jan rollt entlang eines Lebens auf der Straße,  Alice manöveriert den Wäscheständer an der Schnittstellen von Konsum und Nachhaltigkeit auf der Suche nach green fashion, Eileen fragt nach den Menschen, deren Hüllen auf dem Boden liegen, barbara und KDindie  folgen den Spuren von [Geschlechter]Itdentität im Urbanen und Stella interessiert sich für Objekte, die sie findet ohne sie gesucht zu haben.

Wir starten an einer zentrale U-Bahnstation in Neukölln.
Endpunkt ist unser
Waschsalon bei Renata
Jansastraße 12
12045 Berlin

Auf Grund der Verordnungen zur Einschränkung der Corona-Pandemie flanieren wir bis auf weiteres  mit jeweils zwei Gästen durch Neukölln.

Im Anschluß an die Tour werden die geretteten Kleidungsstücke, die saved items, gemeinsam in unserem Waschsalon gewaschen. Die Stücke, die du mitnehmen möchtest, werden mit unserem revolutionären Brand STREETWARE saved item gelabelt.

Du bezahlt eine symbolischen Beitrag von 2€/ Tour. Deine Spenden nehmen wir gerne entgegen. Für Menschen mit geringem Einkommen ist unser Angebot kostenfrei.

Reserviere gleich!

BOOKING STREETSHOPPING TOUR

Wer darf dich begleiten?

STREET-SHOPPING | stadtführung

STREET-SHOPPING | stadtführung

STREET-SHOPPPING: durch die Straßen der Stadt auf Weg zum eigen Stil!

Eine petrolblaue Jogginghose von G-Star Raw, das kleine Schwarze von Dior oder den Sport-BH von Calvin Klein? Berlins nachhaltigstes fashionlabel STREETWARE saved item bietet die größte und vielfältigste Auswahl an Modemarken der Stadt! Auf unseren Touren durch die Metropole richtet sich unser Begehren nicht auf die Auslagen der Schaufenster oder die Wühltische vor den Geschäften. Online-shopping bei Zalando war gestern. Die Ware wird in Kartons mit einem Waschzettel ‚zu verschenken‘ auf Fensterbrettern und vor Hauseingängen angeboten.

Entdecken Sie Schluppenblusen und Tanktops, Baby‘s first dress oder Baggy-Jeans in Übergrößen da wo die Stadt am urbansten ist – an den Ufern von Rinnsteinen, leger über Pöller drapiert, an den Nahstellen zwischen öffentlichem und privaten Raum.

Lenken Sie mit uns einen fahrbaren Wäscheständer durch die Straßen. Lassen Sie sich inspirieren von abgestreiften textilen Hüllen und Hosenbeinen. Der Weg zum eigenen Stil führt über das Pflaster der Stadt! Rollen Sie mit uns um die Häuser und genießen Sie den Flow zirkulärer Lebensweise.

STREETWARE saved item macht Mode nachhaltig und zugänglich! Für Jede*n! Für alle!

Die 90 minütige Tour findet regulär einmal wöchentlich statt.
Gerne vereinbaren wir darüber hinaus individuelle Termine.

Auf Grund der Verordnungen zur Einschränkung der Corona-Pandemie flanieren wir bis auf weiteres im Duo durch Neukölln, Wedding oder Charlottenburg.

Sie bestimmen den Preis. Wir legen keine Kosten fest, Ihre Spenden nehmen wir aber gerne entgegen. Für Menschen mit geringem Einkommen ist unser Angebot generell kostenfrei.

Anmeldungen unter:
stadtführung@streetware-saved-item.net oder über unser Kontaktformular.

 

 

 

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